Adventure Corp #15
Kriegserklärung
Ah, wann haben wir das letzte Mal so richtig gesoffen? Und Frauen angegraben? Oder uns heftig geprügelt? Es wird wohl Zeit, dass die Helden all das nachholen. Und wie in jeder guten Geschichte eskaliert am Ende alles...
Wie erinnert man seine Spieler am besten an die Hauptaufgabe, die sie in der Geschichte spielen? Wie sorgt man dafür, dass sie ihr Ziel verfolgen, dem Bösewicht das Handwerk zu legen?
Indem man ihnen immer wieder zeigt, dass ihr Nemesis es durchaus verdient, dass man ihn hasst.
Im Laufe der Abenteuer haben sich nicht nur die Charaktere der Spieler weiterentwickelt – auch aus Dorn wurde immer mehr eine Figur, die mir sehr ans Herz gewachsen ist. Natürlich wird, so vermute ich aktuell, irgendwann der Punkt kommen, an dem er und die Helden sich in einem epischen Endkampf gegenüber stehen. Bis es aber so weit ist, können wir uns noch etwas Spaß mit ihm erlauben.
Ein weiterer Punkt, der Dorns Charakter stark formt, ist Mathias, der dem Hexer nicht nur seine Stimme leiht. Durch seine einzigartige Sprechweise gibt er ihm noch einmal eine gewisse Tiefe, die ich selbst vermutlich nicht erreichen könnte. Und es ist recht witzig zu merken, wie schon der Klang seiner Stimme reicht, um den Helden klar zu machen, wer hier gerade spricht. Da wir unsere Sessions via Teamspeak austragen, können natürlich auch Zuhörer im Channel sitzen, was auch schon mehrmals vorkam. Ab und an schleicht sich auch Mathias mit anderem Nutzernamen hinzu. Das fühlt sich dann so an, als würde Dorn wie ein Schatten über der Gruppe schweben und jeden ihrer Schritte genau beobachten.
Aber nicht immer hat Mathias Zeit, wenn ich seine Stimme gern für meine Ideen benutzen würde. Außerdem kann es sehr langweilig sein, einem Spiel zu lauschen an dem man selbst nicht teilnimmt, nur um auf den Einsatz zu warten. Also haben wir etwas ganz neues probiert – wir haben eine Aufnahme eingespielt. Die wurde erst eine knappe Stunde vor Beginn der Sitzung fertig, da natürlich nicht immer alles beim ersten Anlauf funktioniert, wie man sich wünscht. Hier der Text, den ich Mathias schickte:
„… und dann hört man mich? Leck mich, ist das geil. So ihr Würstchen, ich jetzt passt gut auf. Ich bin mir sicher ihr wisst es bereits, hier spricht Oberbefehlshaber Dorn, Anführer der Armee von Eisland. Mit sofortiger Wirkung befinden wir uns im Krieg mit den ARSCHGEIGEN aus Arithrea, allen voran ihr erbärmlicher König! Hörst du das Leien, du kannst mich mal! *lacht fies*
*pause*
… ach, wirklich? Nur auf unserem Territorium. Naja, drauf geschissen. Alle kampffähigen Männer und Frauen.. und alles dazwischen… machen sich bereit. In wenigen Tagen wird die Rekrutierung beginnen.
Und noch ein besonderer Hinweis an meine BESONDERE Stabkampfgruppe… ich gebe euch 24 Stunden, machen wir die Sache doch spannend. Oh, ich werde euch so den Arsch aufreißen… Aber ich bin ja hier nicht der Böse, ich bin der Held. Deswegen zeige ich Gnade. Lasst den Stab einfach liegen und verschwindet. Dorn Ende!“
Mit dem Ergebnis hätte ich nicht zufriedener sein können. Es ist etwas anders geworden, als ich es mir vorgestellt habe, aber das gefällt mir nur besser. Der Text ist bewusst so geschrieben, dass es keinen festen Auslöser gibt, ich konnte ihn zu einem Zeitpunkt verwenden, der mir am passensten vorkam. Und vor allem ist die Situation so angelegt, dass Dorn gar nicht persönlich vor Ort ist – es gibt also keinen Dialog, was gut ist, da wir unmöglich mit Aufnahmen auf die Spieler hätten eingehen können. Aber das braucht Dorn gar nicht. Er kann wunderbar mit sich selbst reden.
Doch reden wir nicht mehr von Dorn, sonst finde ich kein Ende. Ein Ende hat dafür das Leben von Jorys neuem Saufkumpanen gefunden. Mein Gott, was soziale Begegnungen angeht ist die Gruppe alles andere als feinfühlig. Gerade diesmal hatte ich das Gefühl, dass Wilkas noch am sozial anpassungsfähigsten ist. Dabei ist er der Typ, der sich um nichts und niemanden kümmert. Und so geriet, mal wieder, alles aus der Bahn. Sie hätten ja in Ruhe mit den Zwergen nach Westwall ziehen können, kein Problem. Oder sie wären in der Stadt geblieben. Aber warum, wenn es noch Option C gibt? Mich soll es nicht stören, denn das sind die kleinen Momente, die für mich sehr spannend sind und genau das. was ich meine, wenn ich sage: Ich erlebe die Geschichte genauso gespannt wie alle anderen. Schließlich kann jeden Moment alles kaputt gehen.
Soundtrack:
- „The Grave“ by Azhthar
- „The Scroll and Dragon“ by DJ-Gerian
- „From the Earth“ by Braiton
- „Here They Come“ by Mattashi
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Doooooooooorrrrnnn!! Grandios. Bitte mehr davon!
Ich würde es den anderen natürlich nie verraten, aber dieser Kommentar war ein Anstoß für das was in Zukunft folgen wird. Dorn gefordert, Dorn bekommen!