Adventskalender #7 – Eimer voller Wasser

Heute sehen wir uns eine Falle an, die sogar kleine Kinder vorbereiten können – was sie natürlich umso gefährlicher macht.
Zuvor ein Wort der Warnung – dieser Inhalt richtet sich primär an Spielleiter*Innen. Wenn ihr also Spieler*Innen seid, seid euch bitte bewusst, dass ihr euch selbst spoilern könntet.

Eimer voller Wasser

Ihr seid bisher sehr vorsichtig gewesen. Niemand hat euren Einbruch in das Versteck der Diebesbande bemerkt. Vor euch befindet sich ein kleiner Gang, dessen Boden voller Staub und Dreck ist. Das macht es umso leichter zu erkennen, dass alle vor euch ganz bestimmte Schritte gemacht haben – die schwarzen Fließen hat niemand betreten. Vermutlich lösen diese den Alarm oder irgendeine garstige Falle aus.
Dafür ist das Glück auf eurer Seite – die Tür auf der anderen Seite des Gangs ist nicht verschlossen, sondern einen Spalt breit geöffnet. Immerhin müsst ihr euch nicht damit abplagen das Schloss zu knacken.

Das Problem
Der Boden ist ehrlich gesagt egal, es ist eher Zufall oder Aberglaube, dass die Banditen die schwarzen Fliesen meiden. Der kleine Gang hat keine Falle, die eigentliche Falle schlummert in der Tür. Beziehungsweise auf der Tür, denn dort befindet sich ein Eimer voller kleiner Metallstücke. Sobald jemand die Tür öffnet, fällt der Eimer scheppernd nach unten und alarmiert so die Banditen. Wichtig dabei ist, dass die Tür von den Charakteren weg aufschwingt.

Die Lösung
Wer den Eimer sieht und groß genug ist, kann ihn mit der Hand abstützen und so verhindern, dass er nach unten fällt.

Wo befindet sich die Falle?

Praktisch überall, wo man eine Tür hinsetzen kann, kann man auch diese Falle nutzen. Ein sehr alter, verlassener Tempel oder Kerker sind vielleicht nicht ganz so sinnvoll, denn sobald hier jemand diese Falle einmal ausgelöst hat, ist sie verbraucht und muss wieder vorbereitet werden. Damit eignet sie sich besser für ein Banditenversteck oder als Sicherheitsmaßnahme eines vorsichtigen Abenteurers. Ihr solltet vermeiden, sie direkt im Anschluss an eine andere Falle zu platzieren, denn es ist ja quasi ein ungeschriebenes Gesetz, dass jeder Raum nur eine Falle hat.
Was?
Ach, das ist gar kein Gesetz? Ja na dann…

Die Alternative(n)

Es gibt eine Menge Möglichkeiten, wie man die Falle an den aktuellen Bedarf anpassen kann. Fangen wir mit dem Eimer an – er kann natürlich statt Metallstücken auch ganz klassisch Wasser enthalten. Oder, wenn es gemeiner sein soll, Gift, Säure, … hier könnt ihr kreativ sein.

Ebenso könnt ihr den Auslöser anpassen. Anstatt den Eimer auf dem Türrahmen zu platzieren, könnt ihr auch einen kleinen, dünnen Draht verwenden. Sobald die Tür weiter geöffnet wird, wird der Draht gespannt und löst die eigentliche Falle aus. Da ihr jetzt nicht mehr an die Form des Eimers gebunden seid, könnten das große Steine sein, die ihre Opfer erschlagen, oder ein Fallgitter. Außerdem muss die Tür nun nicht mehr leicht geöffnet sein, ihr könnt sie auch schließen. In diesem Szenario muss der Draht durchtrennt werden, bevor die Tür gefahrenlos geöffnet werden kann. Beispielsweise könnte der Draht an einem dünnen Holzstift befestigt sein, den man herausheben kann.

Der Eimer voller Wasser hat aus meiner Sicht seinen Charme, weil ihr ihn beispielweise auch in einem Wohnhaus einsetzen könnt. Keinerlei echte Gefahr für die Helden, aber ein lustiger Moment. Und im besten Fall lernen sie aus diesem Spaß für jung und alt direkt, dass sie bei ihrem nächsten Abenteuer auch den oberen Teil der Türen beachten.

Die Geschichte

Als Kind hatte Alessandra es immer gehasst, wenn ihr großer Bruder einen Eimer mit kaltem Wasser über den Türen in ihrem Wohnhaus versteckt hatte. Am schlimmsten war, dass sie oft schon gesehen hatte, dass der Eimer dort oben auf sie wartete, aber sie war zu klein gewesen, um ihn festzuhalten. Also blieb ihr wenig anderes übrig, als die Tür zu öffnen. Immerhin war sie dabei schneller und schlauer geworden – sie schob sich halb hinter die Wand und streckte den Arm um die Ecke, um die Tür zu öffnen. So blieb sie wenigstens trocken und musste nur den Boden aufwischen.

Heute war die Abenteurerin mehr als dankbar. Für diesen und für viele andere Streiche, die ihr Bruder ihr immer gespielt hatte. Es war absurd, wie viele Fallen auf einfachen Kinderstreichen basierten, wenn man einige Details änderte. Deswegen hatte sie auch instinktiv nach oben gesehen, bevor sie die nächste Tür öffnete. Jedem anderen wäre der kleine Faden vielleicht nicht aufgefallen, aber Alessandra sah ihn sofort. Und wusste genauso schnell, was passieren würde, wenn sie die Tür einfach öffnete. Mit einem kurzen Fluch bedankte sie sich bei ihrem Bruder und durchschnitt den Faden, sodass die Falle entschärft war.

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