Adventskalender #18 – Spiegelsaal

Ich will euch keinen Druck machen, aber es sind noch 9 Tage bis Weihnachten. Oder 6? Spielt auch keine Rolle.
Bevor wir weiter über Zahlen philosophieren, kleine Spoilerwarnung – dieser Inhalt richtet sich primär an Spielleiter*Innen. Wenn ihr also Spieler*Innen seid, seid euch bitte bewusst, dass ihr euch selbst spoilern könntet.

Spiegelsaal

Eure Schritten werfen ein Echo von den hohen Wänden des Tanzsaals. Der große Raum ist ungefähr 8 Meter breit und 16 Meter lang. Die Wände sind komplett mit schweren, roten Samtvorhängen bedeckt. Von der Decke beobachten euch Malereien von kleinen fettleibigen Engeln. Als ihr ungefähr in der Mitte des Raums seid, hört ihr plötzlich ein lautes Klacken und schwere Metallstäbe schieben sich vor den Aus- und Eingang.

Ihr sitzt fest. Im nächsten Moment fallen die Samtvorhänge zu Boden. Die gesamte linke Wand ist ein einziger, riesiger Spiegel, in dem euch eure überraschten Spiegelbilder ansehen. Allerdings stimmt da etwas nicht. Im Spiegelbild könnt ihr Tische und Stühle erkennen, die sich bei euch nicht im Raum befinden. Auf einem der Tische liegt ein Schlüssel, der vermutlich genau zu dem Schloss an der Ausgangstür passt. Und kleine Details sind anders…

Das Problem
Das Spiegelbild zeigt eine verzerrte Variante der Wirklichkeit. Die Charaktere erkennen sich natürlich sofort, allerdings kleine Details anders – beispielsweise andere Haarschnitte oder Kleidungsfarben. Die kleinen Engel sind in der Spiegelwelt kleine grüne Goblins. Das größte Problem sind aber die Ritter in schwarzer Rüstung, die auf die Spiegelbilder der Charaktere losgeht!

Die Bilder im Spiegel haben Einfluss auf die Wirklichkeit. Laufen die Spiegelbilder gegen einen Tisch, werden die Charaktere auch blockiert. Das bedeutet, dass der Angriff eines Ritters nicht nur im Spiegel Schaden anrichtet. Auf der anderen Seite ist es schwierig, gegen etwas zu kämpfen, das man nur im Spiegel sehen kann. Die Koordination ist eine echte Herausforderung. Außerdem funktionieren nur Angriffe und Zauber, die sichtbar sind und damit ein Spiegelbild haben. Das bedeutet Zauber wie Gedankenkontrolle sind wirkungslos.

Die Lösung

Es gibt mehrere Ansätze, mit diesem Problem umzugehen. Wichtig ist aber, dass der Schlüssel genutzt werden muss, um das Schloss zu öffnen. Sowohl Schloss, als auch Schlüssel existieren nur in der Spiegelwelt.
Sobald das geschafft ist, was die Ritter natürlich zu verhindern versuchen, können die Charaktere in den nächsten Raum.

Moment, ich habe mehrere Ansätze versprochen? Ja, weil es eine der schönen Herausforderungen ist, bei der die Spieler Kreativität beweisen können. Falls sie den Spiegel zerstören, nachdem sie das Schloss geöffnet haben – warum nicht. Passiert das, bevor der Schlüssel gerettet ist? Dann gebt ihnen eine Verschnaufpause, bevor sich der Spiegel langsam selbst wieder herstellt.
Ihr könnt auch damit spielen, dass ein Spiegel nur sichtbare Dinge zeigt. Das heißt ein Charakter, der sich selbst unsichtbar macht, kann von den Rittern nicht angegriffen werden, könnte aber auch nicht mit dem Schlüssel interagieren. Ich vermute stark, dass ihr in dieser Situation überrascht werdet.

Wo befindet sich die Falle?

In einem alten, verlassenen Schloss. Oder in der Sommerresidenz einer Zauberin.

Die Alternative(n)

Während der Großteil dieser Falle nicht wirklich austauschbar ist, könntet ihr statt der Ritter auch andere Monster nehmen. Oder ein anderes Monster, wie es euch passt.

Die Geschichte

Zufrieden starrte Dorn seinem Spiegelbild in die Augen. Besonders gefiel ihm der lange, zarte Bart, den sein Gegenüber trug. Eigentlich war der Spiegel als katastrophaler Fehler betrachtet worden, bis dem Magier klar wurde, was er hier geschaffen hatte. Statt dem gewünschten Blick in die Zukunft hatte er das Fenster zu einer Parallelwelt geschaffen. Oder hatte der bärtige Dorn es geschaffen? Hmn. Über diese Frage würde er später nachdenken müssen. Eventuell würde er nach einem Weg suchen müssen, den bärtigen Dorn zu vernichten, denn so wie er sich kannte, plante dieser vermutlich etwas ähnliches.
Nach wie vor grinsten sich die beiden an. Jede Bewegung stimmte überein. Trotzdem war es besser, kein Risiko einzugehen. Es sollte nur einen Dorn geben.

Euer Feedback

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Wenn ihr die letzten Fallen sehen wollt, findet ihr sie hier:
Adventskalender voller Fallen
Adventskalender #1 – Arizaras Pfad
Adventskalender #2 – Packende Löcher
Adventskalender #3 – Anziehungskraft
Adventskalender #4 – Olsens Schloss
Adventskalender #5 – Abenteurerfalle
Adventskalender #6 – Schwebende Knochen
Adventskalender #7 – Eimer voller Wasser
Adventskalender #8 – Rutschige Rampe
Adventskalender #9 – Schlummerkappen
Adventskalender #10 – Showstopper
Adventskalender #11 – Federkleid
Adventskalender #12 – Abstellkammer
Adventskalender #13 – Verkehrte Welt
Adventskalender #14 – Dopplertür
Adventskalender #15 – Schlüsselraum
Adventskalender #16 – Kleine Tür
Adventskalender #17 – Thronsaal

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